SPD-Stadtratsfraktion für freie Wahl der Grundschule in Aschersleben

Gegenwärtig wird im Aschersleber Stadtrat diskutiert, ob die Einzugsbereiche der Grundschulen freigegeben werden sollen. Diese Diskussion geht auf einen Antrag der SPD-Stadtratsfraktion zurück, welcher auf der nächsten Ratssitzung am 14.Juni abschließend beraten werden soll.

Die Mitteldeutsche Zeitung widmet sich diesem Thema heute in einem eigenen Beitrag. Unter der Überschrift “Eltern sollen mehr Freiheit bei Grundschulwahl haben – Aschersleben will SPD-Vorschlag folgen, Einzugsbereiche aufzuheben” schreibt die MZ:

Die Stadt Aschersleben plant, die Schulbezirke für die Grundschulen aufzuheben und folgt damit einem Antrag der SPD-Fraktion im Stadtrat. Es ist damit zu rechnen, dass dieser Vorschlag nicht nur große Diskussionen im Stadtrat, sondern auch in der Bevölkerung und vor allem in den Schulen auslösen wird.

Denn bisher hatten die Eltern kaum Wahlmöglichkeiten, wenn es darum ging, ihr Kind ein- oder umzuschulen. Jeder Schule sind bestimmte Straßen und Gebiete zugeordnet, einem Wechsel ist bis jetzt nur in Ausnahmefällen zugestimmt worden.

Die strenge Zuordnung betrifft allerdings nicht die Schulen in freier Trägerschaft, also die Freie Montessori Grundschule und die Christliche Grundschule in Aschersleben. Für diese beiden Schulen gibt es keine Einzugsbereiche, die Eltern können ihre Kinder unabhängig vom Wohnort in diese Bildungseinrichtungen schicken.

Die SPD sieht darin eine Benachteiligung der staatlichen Grundschulen, die sich in den vergangenen Jahren zwar in verschiedene Richtungen profilieren konnten und dies auch getan haben, ihre Stärken aber kaum nutzen konnten, um neue Schüler für sich zu gewinnen. Da es erklärtes Ziel der Stadt Aschersleben sei, ein möglichst vielfältiges Bildungsangebot vorzuhalten, wäre es sinnvoll, wenn die Eltern zwischen den Angeboten der Grundschulen in kommunaler Trägerschaft wählen können, heißt es im Antrag der SPD. Dort war vorgeschlagen worden, die Aufhebung schon für das Schuljahr 2006 / 07 durchzusetzen.

Dem hält die Stadt entgegen, dass die Anmeldungen bereits in vollem Gange seien und regt die Aufhebung für das Jahr 2007 / 08 an. Yves Metzing (SPD) sieht darin kein Problem, und Herwig Hofmann (Initas) sieht in der Aufhebung generell “Vorteile für Schulen, die im Ruf stehen, gut zu sein”. Seiner Meinung nach wird es auf diese Weise mehr Wettbewerb unter den Schulen geben, was für das allgemeine Niveau nur gut sein könne.

Nach Meinung von Oberbürgermeister Andreas Michelmann (Widab) müsse sehr bald klar sein, welche Schulen in Aschersleben einmal Bestand haben werden. Dorothee Mücksch wollte die Diskussion über dieses Thema im jüngsten Kultur- und Bildungsausschuss lieber nichtöffentlich führen. Die CDU-Politikerin fürchtet “unnötige Unruhe” an den Schulen, da die Schulentwicklungsplanung des Landkreises bislang noch nicht beschlossen sei.

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